Schildkröte mit Hut #54

Schildkröte mit Hut 54. Zum Ausgleich für die Letzte extralang mit über 2 Stunden Content! Die Themen unter anderem:

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Schildkröte mit Hut #54

7 Gedanken zu „Schildkröte mit Hut #54“

  1. Zum Thema Netzneutralität. HAst im grunde durchaus recht ara, aber glaubst du ernsthaft dass die kartell oder netzbehörden die kontrolle hinbekommen?

    Und was sagst du zur Telekom Erklärung?

    Wie die „kontrolle“ von Firmen funktioniert bei laschen gesetzen ist ja wohl bekannt.

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    • Kartellbehörden funktionieren heute aber doch auch. Wer als Unternehmen gegen das Kartellrecht verstoßen will, der würde auch gegen die Netzneutralität verstoßen. Sehe nicht, dass die Netzneutralität leichter durchsetzbar wäre, als Kartellverbote.

      Zu den Telekomvorschlägen: Es ist ja nicht verwunderlich, dass die Telekom drüber nachdenkt, wie man das maximale Geld daraus schlagen kann. Das ist ja auch nichts verwerfliches. Ob sie es am Ende durchsetzen können entscheidet ja der Kunde. Bei der Drosselung der Anschlüsse musste die Telekom ja auch zurückrudern. Die meisten Ideen, die die Telekom hatte, halte ich aber auch mit den von der EU abgesegneten Regeln nicht für vereinbar. Erlaubt ist ja nur eine Priorisierung von „Sonderndiensten“, die Telekom stellt sich ja anscheinend vor, dass sie normalen Internettraffic priorisieren darf. Das wird die Netzagentur kaum erlauben.

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  2. Ara, du hast keine Ahnung von Netzneutralität. Es gehört nicht zur Netzneutralität, dass ich alle Daten kostenlos entgegennehme. Die Provider fordern fürs Ausliefern oder Weiterleiten der Daten, die ihnen ein andere Provider gibt, von ebenjenem Transfergebühren, die dieser wiederum von seinen Einnahmen (Zahlungen von Netflix, Google …) nimmt. Somit zahlt ein Unternehmen nur an seinen Provider, und der gibt das Geld über die Transfergebühren an die anderen Provider je nach übermittelter Datenmenge weiter. Der Provider darf bei Netzneutralität halt nur nicht neben den Transfergebühren von einzelnen Unternehmen noch ein zweites Mal Geld fordern.
    Es kommt auch vor, dass es zwischen Providern Abkommen gibt, die sich gegenseitig kostenloses Peering erlauben, aber dann ist der Provider selbst schuld und muss sich nicht bei Netflix ausheulen.
    Und digitale Überholspuren für autonome Autos sind das dämlichste Beispiel das es gibt.
    https://www.golem.de/news/netzneutralitaet-autonome-autos-brauchen-netz-und-mikrochips-sind-knusprig-1503-113137.html

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    • Dann denk doch mal eine Ecke weiter? Mal davon abgesehen, dass nicht nach Traffic sondern nach Bandbreite gezahlt wird: Was für eine Möglichkeit bei bestehen einer „Netzneutralität“ hätte denn die Telekom den Traffic von Google abzulehnen? Die Netzneutralität zwingt den Provider JEDEN Traffic den er bekommt auch entgegenzunehmen und an seine Kunden ohne Priorisierung weiterzuleiten. Wie sollen da deine ominösen „Transfergebühren“ verlangt werden? Würde jemand nicht zahlen, dürfte die Telekom ja nicht einfach den Googletraffic sperren. Sie dürften nicht einmal den Traffic langsamer durchleiten. Beides verstößt gegen die Netzneutralität.

      Von daher gibt es die von dir angesprochenen Transfergebühren auch nicht. Wenn Kunden eines ISPs Daten von Google anfragen, dann erhält der anfragende ISP von Google nichts. Der ISP hat lediglich Vereinbarungen mit anderen Netzprovidern (nicht mit Google!) hinsichtlich des Routings, wo finanzielle Ausgleiche passieren können. Wenn er hier nicht genug Geld investiert, dann hat er nicht genug Bandbreite und die Daten werden langsamer durchgeleitet (übrigens das gezielte Herbeiführen von diesem Effekt wäre nach der engen Definition auch ein Verstoß gegen die Netzneutralität). Interesse an einer schnellen Verbindung besteht aber stärker beim anfragenden ISP (der sonst Kunden verliert), als beim anbietenden Netzprovider. Der Contentanbieter selbst muss aber nie zahlen. Teilweise zahlen Anbieter aber natürlich freiwillig, auch Google, aber das ist ja bereits ein Verstoß gegen die Netzneutralit.

      Google selbst muss nur für seine eigene Infrastruktur zahlen und gibt die Daten dann im Hand-Over an die ISPs weiter ohne dafür zu zahlen: https://www.ft.com/cms/s/2/8f5d6128-4400-11df-9235-00144feab49a.html#axzz3qJiGmAzU

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      • Aber Ara diese „ominöse“ Transfergebühren gibt schon schon seit Jahren. Und das Google nichts bezahlen muss liegt halt an dem Deal, den Google mit anderen ISPs/Netzbetreibern macht. Natürlich darfst du jedem anderen Anbieter verbieten Daten über dein Netz zu verschicken. Bei Netzneutralität geht es ausschließlich um das Best-effort-Prinzip und nichts anderes. Nur kann man z. B. Juristen nicht mit Best-effort kommen, weil die das eh nicht raffen. Gleichzeitig finde ich es lustig wie du immer wieder behauptest, dass bestimmte Leute nichts für das Internet bezahlen. Es bezahlen alle für das Internet: sowohl du als Privatanwender als auch Netflix und alle anderen.

        Und auch das es mit Netzneutralität überhaupt keine Priorisierung geben darf ist Unsinn. Nur darf der ISP selbts nichts priorisieren – wohl aber du selbst als Privatanwender. Wird z. B. von Telekom-Routern gemacht damit Fernsehen eben flüssig läuft. Der Unterschied ist eben, dass die Priorisierung dann freiwillig ist. Wenn jetzt die Übertragung trotzdem laggt liegt das einfach daran, dass Telekom und co sich seit Jahren systematisch weigern Glasfaser zu verlgen und/oder zu betreiben oder auch nur Anschlüsse zu verwalten und jedem einfach „bis zu“ 50k verkaufen. Beispiel: in Essen wurde Glasfaser von der Stadt verlegt und verwaltet – kein ISP war bereit Endkunden Anschlüsse anzubieten.

        Jetzt ist es natürlich für die Telekom einfacher kein Best-effort mehr zu betreiben und zu weinen statt zuzugeben, dass man verkackt hat.

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        • „Natürlich darfst du jedem anderen Anbietern verbieten Daten über dein Netz zu verschicken“. Genau das wird doch von den Netzneutralitäts-Fanatikern kritisiert. Wenn die Telekom sagt „Wir nehmen Netflix-Traffic nur noch gegen 200.000 Euro im Monat entgegenen“ ist damit die angebliche Netzneutralität verletzt. Genau DAS ist ein Hauptanliegen der Netzneutralitätsbefürworter. Und es zeigt wieder, dass in der Radikalität, wie die Netzneutralität verteidigt wird, das Internet so nicht funktioniert. Es ist nämlich tatsächlich keine Frage der Netzneutralität, sondern so funktioniert das Internet.

          Auch musste mir erklären, wo Netflix oder Google zahlen. Beide sind bei so großen ISPs, dass die anderen ISPs mit denen kostenfrei peeren müssen. Cogent wird kaum etwas zahlen für die Weiterleitung von Traffic.

          Hier ein ganz interessanter Bericht darüber, mit der richtigen Schlussfolgerung, dass die Peeringfrage die Netzneutralität gar nicht beeinflusst.

          https://www.howtogeek.com/182905/how-peering-agreements-affect-netflix-youtube-and-the-entire-internet/

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