Die Abhängigkeit vom Smartphone

Man mag es sich ja selbst nicht eingestehen, aber man ist schon ganz schön abhängig von der modernen Technik. Dies wurde mir heute noch einmal so wirklich bewusst. Heute war meine Verpflichtung als studentischer Praktikant bei der Staatsanwaltschaft, das heißt, dass ich nun nen Haufen Amtsdelikte erfüllen kann. So kann ich nun den besonders schweren Fall des Landesverrates erfüllen (Gibt nun statt maximal 15 Jahren bis zu lebenslang!), mich der Bestechlichkeit schuldig machen oder,  was wohl die relevanteste Fallgruppe sein sollte, Privatgeheimnisse preisgebe. Im gleichen Rahmen hatten wir auch eine kurze Einführung in die Staatsanwaltschaft. Interessant ist übrigens, dass ich ein Mädchen-Praktikum wohl habe. Von 18 Praktikanten sind 14 weiblich. Obwohl wir größtenteils alleine mit unserem jeweiligen Ausbilder die Zeit verbringen, gibt es auch einige Gruppen-Events die angeboten werden.

So geht es einmal in die Polizeileitstelle, also dort wo die Notrufe auflaufen und die Einsatzfahrzeuge koordiniert werden, aber auch in die Justizvollzugsanstalt. Und dort gilt: Keine Handys! Somit sollen wir tatsächlich uns ohne Handy aus dem Haus bewegen. Erst nach und nach realisierte man, was es für eine Einbuße der Lebensqualität ist, wenn man mal ohne Smartphone unterwegs ist. Nicht nur dass Komfortfeatures, wie zum Beispiel Chatten und Surfen unterwegs, wegfallen, sondern natürlich auch die Möglichkeit jederzeit zu Telefonieren, was ja mehr oder weniger auch ein Sicherheitsfeature ist. Darüber hinaus aber auch viele andere Annehmlichkeiten.

So hab ich mich seit Jahren daran gewöhnt, dass ich einfach von Zuhause losgehe und wenn ich nicht weiter weiß, dann frag ich die Bahn-App oder Google Maps wie ich nun weiterfahren muss. Das geht nun nicht… Ich muss mir tatsächlich die Wegbeschreibung merken oder ausdrucken… Wie 1999! Auch nutze ich mein Handy als Uhr und Mp3-Player. Gut den halben Tag kann ich auch auf Musik verzichten, aber keine Uhr? Ich kann doch nicht ohne Uhr aus dem Haus. Ich muss doch zumindest wissen ob ich rechtzeitig ankomme und wenn ich da bin wie lange ich noch warten muss. Ich meine ich muss mir jetzt echt nen Uhr-Ersatz besorgen.

Und das obwohl ich die Hälfte meines Lebens ohne Handy gelebt habe und mehr als dreiviertel ohne Smartphone. Es ist krass wie stark ein Smartphone das Leben verändert und beeinflusst hat. Ich würde sogar sagen, dass das Smartphone die größte und wichtigste Innovation seit dem Krieg nach dem Internet war. Naja gut vielleicht noch YouPorn davor… Aber spätestens dann!

P.S.: Bei der Recherche nach einem Bild von der JVA-Billwerder hab ich das Teaserbild oben gefunden… Die haben nen fucking Graben um die JVA gezogen… Ob da Krokodile drin leben?

8 Gedanken zu „Die Abhängigkeit vom Smartphone“

  1. Ist doch sehr praktisch, wenn so viele Mädels bei dir im Praktikum sind. So kannst du vielleicht eine kennenlernen;))

    Eigentlich könntest du auch jemand fragen, wenn du nicht mehr weisst wo es langgeht. Aber ja.
    Hab trotzdem mit Leid mit dir. Kann es sehr nachvollziehen. Zwar besitze ich gar kein Smartphone, aber ich nehme mein Handy auch als Uhr her. Das würde mir auch abgehen, wenn ich es nicht mehr hätte resp. nicht mehr benützen könnte.
    Du hast mein vollstes Mitgefühl.
    Aber zum Trost: du wirst dich – wieder – daran gewöhnen

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  2. Als ob ich so nen Frauenüberschuss bräuchte junge Dame!

    Und ja ist sicher ein toller Tipp in der Nähe einer JVA nach dem Weg zu fragen! Weil man kein Handy hat! Da bin ich gleich verdächtigt und werde festgenommen… Dann gibts hier aber erstmal nix mehr auffem Blog!

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  3. Bei der JVA kannst du deine Sachen, insbesondere das Handy, abgeben bevor es los geht. Zumindest ist das als Anwalt so.
    Wie das bei der Polizei ist, weiß ich nicht.
    Wäre nett von dir Ara, wenn du regelmäßige Updates aus dem Praktikum postest. Hört sich sehr interessant an! 🙂

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  4. darum hab ich immrnoch mein nokia n96, kein internet, kein touch, kein garnix. es ist echt amüsant wie manche leute drauf reagieren, wenn ich denen sage, dass ich garkein handy dabei habe. für alle einfach unverständlich, und unmöglich. inzwischen nehm ich mein handy nurnoch alle 2-3 tage mal mit, bzw schau mal drauf. echt befreiend, wenn man net ständig erreichbar ist 😉

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  5. Gab/gibt es eine Begründung warum ihr ohne das Handy euer Haus verlassen solltet und ihr nicht einfach euer Handy ausmachen konntet beim betreten des Gebäudes?

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    • Es geht nicht darum dass das Handy an ist im Gefängnis, sondern darum, dass man es nicht in die Anstalt schmuggelt und da zum Beispiel irgendwo versteckt und ein Gefangener es dann holt.

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