Schildkröte mit Hut #24

Schildkröte mit Hut 24! Heutige Themen:
– Flachwitze
– Geldverschwendung in der Studierendenvertretung
­- Scharia-Polizisten in Wuppertal
– Anruf:Liebe
– Adam und Eva – nackt am Strand
– Magickarten wieder ausgepackt

Schildkröte mit Hut #24

und hier noch ein Link. Josephines Geschichte beginnt am Anfang direkt und der zweite von Ara beanstandete Kommentar beginnt knapp vor Minute 10.

Am Anfang der Aufnahme ist die Soundqualität übrigens gut, leider wird Ara im Laufe der Aufnahme immer leiser, das sollte dann beim nächsten Mal nicht passieren.

Abendunterhaltung

Ara und ich hatten heute großen Spaß beim Schauen der folgenden Videos. Wer mal etwas über wirklichen Qualitätsprintjournalismus erfahren will, der genießt den folgenden dreiteiligen Bericht der Jungs von GameOne.

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Shadowrun und Dota

Nachdem die Klausurphase vorbei ist kann ich ja hier auch noch einmal einen Post verfassen! Und es gibt wie man in der Überschrift sehen kann direkt zwei Themen.

 
Shadowrun:

Auf Kickstarter ist jetzt das erste (und einzige) Projekt, welches ich „gebacked“ habe veröffentlicht worden.

Shadowrun Returns

Ein Rundenstrategiespiel, welches auf dem „Pen & Paper“-System Shadowrun aufbaut. Wer davon noch nichts gehört hat, Shadowrun ist eines der beliebtesten P&Ps, die nicht in einer „mittelalterlichen“ Fantasywelt spielen. Shadowrun spielt zwar auch in einer Fantasywelt mit Elfen, Zwergen und Orks, aber es ist Cyberpunk-Fantasy in der Zukunft auf einer alternativen Zeitlinie unserer Zeit in der im Jahre 2012 die Magie auf der Erde wiedererwacht ist, wodurch jetzt Fabelwesen und Magie neben moderner Technik und Megakonzernen existieren.

Nunja Shadowrun Returns ist auf jeden Fall am 25. Juli rausgekommen und ich muss sagen ich bereue die 15$, die ich damals investiert habe glücklicherweise nicht. Es ist kein AAA-Spiel, was man man bei dem Budget auch kaum erwarten konnte, aber es ist ein liebevolles gut gemachtes Spiel mit ein paar Macken, aber auch vielen Stärken. Es hat eine schöne Story mit guten Dialogen und stimmiger Atmosphäre, die durch die Musik und die sehr hübsch gezeichneten Hintergründe verstärkt wird. Nicht so toll sind das Speichersystem und die Charakteranimationen. Aber wirklich tragisch ist beides nicht. Ich hatte auf jeden Fall Spaß beim Durchspielen und dank des Editors, sowie einer weiteren Kampagne, die in Berlin spielt und später dieses Jahr herauskommen wird, werde ich wohl auch in der Zukunft mit dem Spiel meinen Spaß haben. Für jeden, dem Setting und Genre zusagen kann ich auf jeden Fall eine Kaufempfehlung geben.

 
Dota 2:

Nun zum zweiten Thema des Tages. Wie ja die Interessierten unter Euch sicherlich mitbekommen haben ist Dota 2 inzwischen mehr oder weniger gelaunched. Heute abend um 22 Uhr beginnt außerdem auch in Seattle das International 2013, welches das E-Sports Turnier mit dem größten Preisgeldpool aller Zeiten ist. Da lohnt sich reinschauen auf jeden Fall mal, vor allem weil es so aussieht als würde Valve die Qualität des letztjährigen Internationals nochmal übertreffen können.

Ganz kurz, wer trotz den vielen Tests und Artikeln in den letzten Tagen nichts gehört hat: Dota 2 ist die standalone Version der beliebten Warcraft 3 Map Defense of the Ancients (DotA) und wird von Valve entwickelt. Dota 2 ist ein super Spiel und macht eine Menge Spaß erfordert aber aufgrund seines Wesens eine relativ lange Einarbeitungszeit. Zumindest ausprobieren schadet aber nichts, da der Titel free2play ist und man lediglich einen Steam Account benötigt. Folgende zwei Links seien dem Dota-Anfänger zu Herzen gelegt: Dota 2 auf Steam und einen guten Anfängerguide für Dota

 

Jetzt aber zum eigentlichen Kern der Sache. Ein Review von Dota 2 muss ich hier sicherlich nicht machen, davon gibt es jetzt seit dem Release bei weitem genug und Artikel zum International dürfte es auch auf den einschlägigen Seiten geben. Was mir persönlich aber in den Reviews gefehlt hat war ein bisschen Tiefe und zwar besonders in einem Punkt: „Dota 2 ist komplexer als League of Legends“. In so ziemlich jedem Review was ich las wurden eine Menge Vergleiche zwischen Dota 2 und League of Legends gemacht und der zitierte Satz ist immer wieder gefallen. Aber kaum einer hat ihn begründet und ganz so offensichtlich sind die Unterschiede dann doch nicht.

Deshalb werde ich eine kleine Fallstudie bemühen, die die „Mid-Lane“ und ihre Komplexität in Dota, sowie in LoL behandelt. Wir werden uns mit den ersten ca. 8 Minuten des Spiels beschäftigen in denen die Lanes in beiden Spielen meistens bis auf einzelne Ganks noch recht starr sind und man deshalb einen ordentlichen Vergleich der frühen Phase des Spiels anstellen kann.

 
Die Mitte in LoL
Mitte in LoL

 
Die Mitte in Dota 2
Mitte in Dota 2
 

Beginnen wir bei den Dingen, die in beiden Spielen gleich sind. In beiden Spielen ist die Mitte zumeist ein 1 gegen 1 und die Lane mit dem besten Zugriff auf die ganze Karte, sowie dem kürzesten Abstand zwischen den Tier 1 Towern. Außerdem haben beide Creepwaves zu bekämpfen und den Fluß zwischen sich, der sich bei beiden Spielen durch die Karte schlängelt und die beiden Teams voneinander trennt. Bei diesen Aspekten gibt es aber schon erste Unterschiede. Während in LoL der Fluß in der Mitte aufhört und eine trockene Landzunge preisgibt auf der sich die Creeps treffen fließt der Fluß in Dota einfach zwischen zwei Anhöhen durch. Dadurch gibt es als strategisches Element etwas in Dota, was LoL so in der Mitte nicht hat und zwar Low/High Ground, wie man ihn z.B. aus Starcraft kennt. Die Nachteile wenn man auf dem Low Ground ist sind, dass man nicht sehen kann, was oberhalb der Klippe passiert und man eine Chance hat Standardangriffe auf Einheiten oberhalb der Klippe zu verfehlen.

Bei den Creeps gibt es ebenfalls unterschiedliche Mechaniken in beiden Spielen. Zuerst einmal kann man in Dota die erste Creepwelle mit seinem Helden so blocken, dass sie später ankommt als die des Gegners (sollte er nicht auch genauso gut blocken) oder man kann die Creeps so blocken, dass das Ranged Creep zuerst ankommt und schnell zerstört wird wodurch die gegnerischen Creeps die dann in der Überzahl sind beginnen die Lane stärker in die eigene Richtung zu treiben und damit den gegnerischen Helden zwingen auf Low Ground zu stehen, während man selbst auf dem High Ground ist. Außerdem können in Dota die Creeps denied werden, dass heißt man kann seine eigenen Einheiten töten, um den Gegner Gold und Erfahrung vorzuenthalten. Beide Mechanismen mit den Creeps sind so nicht in LoL vorhanden.

Ein weiter Aspekt in Dota ist der Kurier mit dessen Hilfe man sich Items aus der Basis an die Front transportieren lassen kann und den es so in LoL nicht gibt. Durch Kuriereinsatz eröffnen sich ebenfalls nochmal einige strategische Möglichkeiten. Es sei aber erwähnt, dass in LoL jeder Hero ohne zusätzliche Kosten einfach mit einem Zauber zur Basis zurückteleportieren und sich heilen kann, sowie seine Items dort selbst einsammeln kann.

Weiterhin gibt es in Dota Runen, die es in LoL nicht gibt. Runen spawnen alle 2 Minuten und die zwei Spawnspots für die Runen liegen zwischen den drei Lanes und bieten einen Hotspot für die Helden aus der Mitte. Eine wichtige Taktik ist dabei die eigene Lane kurz vor der 2 Minuten Marke in den gegnerischen Tower zu pushen, damit der Gegner sich entscheiden muss, ob er für ein kleines Gefecht und die Möglichkeit einer Rune das Gold und die Erfahrung, die diese Creeps ihm geben auslässt. Diese Taktik kann man übrigens ähnlich in beiden Spielen anwenden, wenn man aus der Mitte ganken gehen möchte.

Beim Ganken besitzt LoL dann auch die einzige Mechanik, die in Dota kein Äquivalent hat und zwar Büsche. Hinter diese kann man nicht gucken und in diese rein auch nicht. Nur wer im Busch ist sieht, was sonst noch im Busch ist. Diese Büsche wachsen am Ende des Flusses, der von beiden Seiten in die Mitte fließt und bieten eine gute Möglichkeit um in der Mitte Ganks durchzuführen. Dota hat zum ganken dafür ein Item namens Smoke of Deceit mit welchem man sich ebenfalls unsichtbar an die Mitte heranschleichen kann. Zusätzlich gibt es noch eine weitere Mechanik in Dota die Sicht und Sichtweite beeinflusst und zwar den Tag/Nacht Wechsel. Alle 6 Minuten wechseln Tag und Nacht. In der Nacht haben die meisten Helden eine verringerte Sichtweite und sind daher einfach zu ganken, besonders von denen, die in der Nacht so gut wie am Tage sehen können.

Das waren jetzt hauptsächlich nur Faktoren die sich auf die Mitte beziehen im Gesamtspiel gibt es da noch ein paar andere signifikante Unterschiede zum Beispiel bei Metagame, Heldendesign, etc. aber man kann hier schon erkennen, dass Dota 2 ein paar mehr Mechaniken hat und die Aussage, dass es ein komplexeres Spiel ist daher durchaus korrekt ist.